De Nieuwe Hollandsche Schouwburg
Die deftigen Amsterdamer aus dem achtzehnten Jahrhundert hatten einen seltsamen musikalischen Geschmack. Sie spielten und sangen gerne die Melodien, die in den Spielhäusern anklangen − die berüchtigten Häuser von Alkohol, Tanz, Geschweif und erotischem Genuss. Die Spielhausmusik wurde gebündelt und von erfolgreichen Musikverlegern gedruckt. Eine der Musikserien, De Nieuwe Hollandsche Schouwburg, finden wir im gleichnamigen Musikprogramm zurück. Ein Erzählkonzert rund um das alte Vergnügungsleben.
Frivole Musik auf den Amsterdamer Regentenpulten
Was stand im 18. Jahrhundert auf dem Pult eines Amsterdamer Regenten; was spielten die Amateure aus den "besseren Kreisen"? Vielleicht eine Sonate von Nozeman oder Corelli, ein kleines Konzert von Vivaldi oder Pepusch .... aber vor allem Musik aus der Subkultur der Amsterdamer Gesellschaft und dem frivolen Vergnügungsleben!
Die Amsterdamer Musikdrucker verlegten eine ganze Menge Musikbücher. So ein Buch war nicht eben billig − nur die besser Situierten konnten sich den Ankauf leisten. Eine Anzahl dieser Bücher erschien als Serie. De Nieuwe Hollandsche Schouwburg war die letzte Serie, herausgegeben zwischen 1751 und 1771. Jos Koning − Mitglied von Zwei Geigen & ein Bass − hat über diese Serie ein Buch veröffentlicht.
Die Musik stammte oft aus den Spielhäusern (Kneipe, Tanzlokal samt Bordell). Dort bestimmte die rotwelsche Gegenkultur des niedrigsten Stadtvolkes den Ton. Dennoch schauten sich dort auch die hohen Herren gerne um. Die Musikbücher wurden um Musik aus den Jahrmärkten in den Dörfern um die Stadt herum ergänzt. So groß war der Verkauf, dass die Herausgeber zu einer dritten Quelle griffen: zur Amsterdamer Schaubühne. Trotz der kulturell angehauchten Atmosphäre knisterte es dort nur so vor Leichtsinn.
Zwei Geigen & ein Bass lässt die Musik aus De Nieuwe Hollandsche Schouwburg hören. Dabei erzählt das Trio die Geschichten aus Spielhaus, Kirmes und Schaubühne, basiert auf Augenzeugenberichten und Polizeiprotokollen.
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"Het lust my op een bas,
met hart gespanne snaren,
Van styven wind gezweept,
den aardbol om te varen!"